ChatGPT und die Auswirkung auf die Suchmaschinenoptimierung

Onlinemarketing Blog: SEA -KI und die Zukunft der Suchmaschinen

Eines muss man ChatGPT lassen: Schon lange gab es keinen Internethype mehr, der so hoch gelobt und gleichzeitig so veräppelt wurde.

Während sich die Meldungen darüber gegenseitig überschlagen, zu welchen Wundern ChatGPT in der Lage ist (das Bestehen von Jura-Examina, das richtige Beantworten von Arbeiten in der Medizin-Uni) bis hin zu totalem Versagen (mein eigener Test: Wie geht Irisfotografie – die fototechnischen Antworten waren peinlich falsch).

Unabhängig von der Diskussion, ob ChatGPT nun wirklich in der Lage ist, auf alle Fragen sachlich richtige Antworten zu liefern, treibt mich die Frage um, wie der Einsatz von ChatGPT und ähnlichen Tools in Suchmaschinen – oder anstatt Suchmaschinen – die SEO-Branche und „Suchmaschinenoptimierung“ im Allgemeinen verändern wird.

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich weiß es auch nicht !

Aber ich habe mal meine Fähigkeit nachzudenken und meinen Sachverstand als SEO-Experte zusammen geschmissen und bin zu einigen Fragen und Erkenntnissen gelangt.

Genau diese will ich hier mit Euch teilen.

  • Für wen sind ChatGPT und Co. in Suchmaschinen relevant ?
  • Für wen sind die nicht relevant ?
  • Was bedeutet ihr Einsatz für das Geschäftsmodell der Suchmaschinen selbst ?
  • Welche Alternativen zum Suchmaschinenmarketing gibt es ?

Relevanz von AI Tools in Suchmaschinen

Die Motivation, sich einer Suchmaschine zu bedienen, ist für viele Menschen total unterschiedlich.

Mir fallen im Wesentlichen zwei Hauptgruppen von Suchmaschinennutzenden ein:

  1. Suchende, die Wissen suchen
  2. Suchende, die etwas kaufen wollen

Die erste Gruppe, die der Wissen-Suchenden stehen heute ja schon in vielfacher Konkurrenz zu anderen Diensten wie Wikipedia, dem Online-Duden und anderen „Wissensdatenbanken“ und „Onlinelexika“.

Für sie mag es vielleicht verlockend sein, ihre Antworten nun auch in der Suchmaschine zu erhalten.

Wenn ich an mich selbst denke – der auch ein eher „Wissensuchender“ ist – dann ist es aber so, dass ich ohnehin meist mehrere Quellen ansteuere, bis ich glaube, ein ausreichend vollständiges Bild eine Fragestellung zu haben.

Für uns wäre ChatGPT also lediglich eine weitere Wissensquelle, die wir anzapfen können.

Bei der Gruppe derer, die etwas kaufen wollen, sehe ich derzeit den Einsatz von ChatGPT überhaupt nicht als relevant an. Höchstens als „Wissensbeschaffer“ in einer frühen Stufe der Customer Journey.

Schon heute ist es möglich, sich in unzähligen Blogs (von Bloggern, Beratern, Coaches, Trainern etc.) jedese nur erdenkliche Wissen zu ergooglen.

Obwohl das schon seit Jahrzehnten möglich ist, werden immer noch Beraterinnen und Berater beauftragt, Dinge umzusetzen.

Ebenso, wie sich nicht jeder „DIY“ eine Hose oder einen Rock nähen will oder kann (obwohl es unzählige kostenlose Anleitungen dazu im Internet gibt), wollen viele Selbstständige und kleine Firmen (meine Zielgruppe), am Ende doch mit einem Berater reden und vielleicht sogar die Arbeiten von ihm ausführen lassen.

Diejenigen, die nicht mit der Nähmaschine umgehen können, bestellen ihre Hose oder ihren Rock übrigens im Onlineshop.

Mir fehlt aktuell ehrlich gesagt die Fantasie dafür, wie hier die aktuell diskutierten AI-Tools die Suchmaschinenfunktion um Berater:innen zu finden ersetzen sollen – oder Onlineshops.

Gruppe der Nichtrelevanten für ChatGPT & Co.

Damit wäre auch gleich die Gruppe derer identifiziert, für die die neuen AI-Tools keine Relevanz haben: All jene, die kein „Wissen“ suchen, sondern Menschen und Produkte.

Auswirkungen des Einsatzes von ChatGPT auf das Geschäftsmodell der Suchmaschinen

Es ist ja kein Geheimnis, dass das Geschäftsmodell der Suchmaschinen eine Cashcow ist. Die verdienen kein Geld – die drucken Geld !

Dabei ist das Geschäftsmodell im Kern schnell erklärt: Die Suchmaschine bietet eine (komfortable) Möglichkeit, nach Webinhalten zu suchen – kostenlos – und gleichzeitig können Anbieter, die zur Suchanfrage passenden Inhalt haben, eine Werbeanzeige buchen, die der Suchmaschine dann Geld bringt.

Wenn das nicht mehr das originäre Geschäftsmodell der Suchmaschine in der Zukunft ist – was ist es dann ?

  • Wissen verkaufen ?
  • ChatGPT-Lizenzen verkaufen ?
  • Bannerwerbung verkaufen ?

Auch hier fehlt mir aktuell wieder die Fantasie, welche Alternative auch nur eine annähernde gleich dicke Cashcow für die Suchmaschinen sein könnte.

Alternativen zum Suchmaschinenmarketing

Obwohl ich ja bekanntermaßen kein großer Fan von den gängigen Alternativen zum Suchmaschinenmarketing bin, muss auch ich – der Vollständigkeit halber – anerkennen, dass es sie gibt.

  • Social-Media-Marketing inkl. Social-Ads
  • Youtube inkl. Ads
  • E-Mailmarketing
  • Bannerwerbung
  • Afilliate

Auch wenn ich derzeit noch nicht darum fürchte, als SEO-Berater nicht mehr gebraucht zu werden, behalte ich die Dinge mal im Kopf…

Zusammenfassung

Vor dem Hintergrund meiner Erkenntnisse, dass der Austausch von der klassischen Suchmaschinenutzung durch Wissens-KI-Tools nur für bestimmte Zielgruppen relevant sein kann UND dass es derzeit eine totale Kanibalisierung des Geschäftsmodells Suchmaschine selbst bedeuten würde, gehe ich davon aus, dass wir noch einige Zeit mit der klassischen Suchmaschine leben dürfen.

Wer weiß: Selbst wenn alle „großen Suchmaschinen“ (also Google) plötzlich auf KI-Tools wie ChatGPT umsteigen würden, gäbe es vielleicht die eine oder andere Suchmaschine, die weiterhin einen klassischen Ansatz fährt.

Wir hätten also endlich mal so etwas wie „Konkurrenz“ in einem aktuell oligopol aufgestellten Markt.

Dieser Idee kann ich übrigens durchaus etwas abgewinnen…

Angst um den Bedarf als SEO-Berater habe ich aktuell noch nicht.

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